
Es war einmal ein alter Liegestuhl. Der hatte in seiner ursprünglichen Bestimmung ausgedient. Dies wurde vor allem bei seinem Bezugsstoff deutlich sichtbar; dieser war entfärbt, ein bisschen zerrissen und all die Jahre hatten ihn brüchig gemacht.
Aber er bestand nicht nur aus Stoff. Er hatte ja auch einen Rahmen. Und der war aus Holz. Und Holz dauert. Also war der Rahmen für etwas anderes zu gebrauchen.
Liegestuhl – Webstuhl. Die erste Arbeit auf diesem selbst gebastelten Ding war ein Wandteppich in Smyrna-Technik. Der Weg war kurz bis zum nach eigenen Ideen vom schweizerischen Webstuhlhersteller Arm gebauten Hochwebstuhl.
Doch es zog mich weiter: Linien, Farben, Farbzusammenhänge, Anatomiebücher, Psychologiebücher, Menschen, Gegensätze, Kontrast, Ungerechtigkeit, Überheblichkeit, Vorurteile, Krankheit, Tod.
Ich habe den Grabstein meiner Eltern in Jurakalkstein gehauen. Er steht auf dem Friedhof Am Hoernli in Riehen bei Basel.
In Basel bin ich aufgewachsen und habe dort schon als Schulmädchen oft das Kunstmuseum besucht. Der Entschluss ist früh festgestanden: Kunst, das ist etwas auch für mich!
Ich werde Bilder machen, aber anders. Der Weg ist ein langer geworden.